Hintergrund zur Umstellung von IMODIUM-Tropfen: Mit "sofortiger" Wirkung enthalten IMODIUM-Tropfen statt 2 mg Loperamid/ml nur noch 0,2 mg/ml (neuer Name: IMODIUM N). Da Gründe für die als Optimierung bezeichnete Umstellung nicht genannt werden und gleichzeitig der Flascheninhalt von 10 ml auf 100 ml erhöht wird, stößt die Aktion auf Unverständnis. Der Hintergrund der weltweiten Marktrücknahme der alten Tropfenformulierung liegt in der Fehlverwendung des Stopfmittels. In Ländern der Dritten Welt mit hoher Rate von Analphabeten werden Kontraindikationen und Dosierungsrichtlinien nicht beachtet. Innerhalb von zwei Monaten mußte ein Pakistanisches Krankenhaus 19 Kinder nach Anwendung von IMODIUM-Tropfen mit stark aufgetriebenem Leib und paralytischem Ileus aufnehmen. Mindestens sechs Kinder starben. Die schwächer dosierte Sirup- Zubereitung wird nach Angaben der Janssen GmbH nur noch in solchen (Entwicklungs-) Ländern erhältlich sein, in denen korrekte Vertriebswege und Gewähr für richtige Anwendung bestehen (BHUTTA, T. I., K. I. TAHIR: Lancet 335 [1999], 363 / Scrip 1525 [1990], 10 /ati d). |
© 1990 arznei-telegramm |