SCHWEDEN: VERTRÄGLICHKEITSPROFIL |
Das erst kürzlich in Schweden eingeführte Antidepressivum Mianserin (TOLVIN) hat ein breites Spektrum unerwünschter
Wirkungen wie Ödembildung, Abgeschlagenheit, Leukopenie, Agranulozytose (vgl. a-t 10 [1991], 91),
Palpitationen, Erhöhungen der Transaminasen und des Bilirubins, erhöhte Amylasewerte, Schleimhautulzera der Mundhöhle, Arthralgien,
generalisierte Krampfanfälle, Akathisie, Parästhesien, Vertigo, Kopfschmerzen, Angstzustände und Schlafstörungen. Gemessen an der Zahl der
im Zeitraum vom 1. April bis 30. Juni 1991 eingegangenen Berichte über Störwirkungen steht Mianserin unter den Antidepressiva auf Platz 1 der
Rangskala (ati d / SADRAC-Report 2-91, S. 34 - 35). Auch der Bericht für das 3. Quartal 1991 zeigt für Mianserin ähnlich negative Tendenzen auf
erweitert um Blutdruckabfall, QUINCKE-Ödem, Alptraum, Verwirrtheit, Harnverhaltung, Appetitzunahme und Gewichtsanstieg (SADRAC 3-91, S.
20). Ein Klinikpsychiater aus Niedersachsen berichtet uns über schwerste Unruhezustände unter täglich 150 bis 600 mg Moclobemid. Die Beschwerden klangen auch nach Dosisreduktion nicht ab, so daß die Behandlung bei über 50% der Behandelten abgebrochen werden mußte. Moclobemid sei daher "allenfalls bei gehemmt depressiven Patienten, die nicht unter innerlicher Unruhe leiden, einsetzbar" (NETZWERK-Fall 5207). |
© 1992 arznei-telegramm |
Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten
Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ist nur mit Genehmigung des arznei-telegramm® gestattet.