In a-t 2 (1992), 22 berichtet ein Kollege über falsch-positive Ergebnisse bei der Untersuchung des Urins auf Erythrozyten mittels
Teststäbchen. Wir sehen ebenfalls mit COMBUR-8-Teststreifen eine Grünfärbung des entsprechenden Testfeldes, obwohl Glasgefäße
verwendet werden und keine Askorbinsäurebeimengungen im Urin vorliegen. Wir halten deshalb eine entsprechende mikroskopische Untersuchung zur
Klärung des Ergebnisses immer für erforderlich.
Dr. med. MÜLLER, Dr. med. SCHÄFER (Kinderärzte)
W-6805 Heddesheim
Wir verwenden den Urin-Schnelltest COMBUR 9. Gelegentlich kommt es zu einer falsch-positiven Anzeige im Testfeld für Blut. Wir stellen daher die Diagnose
Hämaturie bzw. Mikrohämaturie immer erst nach Auswertung des Urinsedimentes. Für die anderen mit diesem Teststreifen zu untersuchenden
Parameter liegen keine Hinweise auf falsch-positive Ergebnisse vor.
In der Literatur sind für Hämoglobin-Teststreifen falsch-positive Ergebnisse durch Myoglobin oder bei hoher Anzahl von Leukozyten im Blut beschrieben
und falsch-negative Ergebnisse durch hohe Askorbinsäurekonzentrationen im Harn (HOPE, R. A. et al.: "Oxford Handbuch der Klinischen Medizin",
Huber, Bern 1990).
WORATZ (Polizeiarzt)
W-3300 Braunschweig
Bei der Harnuntersuchung meines 10jährigen Sohnes mit NEPHUR + LEUKO Teststäbchen waren Erythrozyten bzw. Hb massiv positiv. Hinweise auf
einen bakteriellen Befund ergaben sich nicht (Nitrit negativ). Dieses Ergebnis bestätigte sich bei der Nachuntersuchung in der Arztpraxis mit vermutlich den
gleichen Teststäbchen.
Aufgrund der anhaltend nachzuweisenden Hämaturie erfolgte eine ausführliche ambulante Untersuchung an der Uni-Klinik in Kiel mit umfangreicher
Labordiagnostik, Sonographie und Urographie. Alle Untersuchungen einschließlich des Harnsediments blieben ohne Befund. Die Teststäbchen zeigten
weiterhin falsch-positive Ergebnisse.
H. MOHR (Apotheker)
AOK Ostholstein
W-2440 Oldenburg/H.
... Wir stellen im Rahmen des COMBUR-9-Testes grundsätzlich höhere Erythrozytenkonzentrationen fest, die jedes Mal bei Nachkontrolle im Sediment in
diesem Umfang nicht nachweisbar waren. Nach unserer Erfahrung mit COMBUR-9 finden sich bei Testwerten von ca. 50 Erys/ml im Sediment nur vereinzelte Erys (1
bis 4) in den Blickfeldern. Erst eine Anzahl von 250 Erys/ml im COMBUR-9-Test ergeben dann auch erhöhte Erythrozytenzahlen im Sediment.
Dr. med. A. IPACH
(Arzt für Arbeitsmedizin, Betriebsmedizin, Sportmedizin)
W-5110 Alsdorf
Als mögliche Ursache für die falsch-positiven Reaktionen von COMBUR-9-Test werden vorheriger Genuß von Zitrusfrüchten und damit
einhergehende verstärkte Askorbinsäureausscheidung genannt. Vor Überweisung an einen Facharzt/Urologen empfiehlt es sich, ein Sediment
anzufertigen.
S. NIEMANN (Ärztin für Arbeitsmedizin)
Beiersdorf AG
W-2000 Hamburg 54
Auch wir haben in unserer Praxis die Erfahrung gemacht, daß selbst bei zweifach positivem Erythrozytennachweis auf dem Teststreifen der Urin mikroskopisch
ohne Befund war.
D. SCHRÖER-DAHLBERG (Ärztin für Allgemeinmedizin)
W-4690 Herne 2
Wir machen in unserer Praxis regelmäßig die Erfahrung, daß von den COMBUR 5 + LEUKOZYTEN-Teststäbchen wesentlich höhere
Leukozytenzahlen angegeben werden (bis um das 10fache höher) als dann im Zählkammerurin nachweisbar sind.
Dr. med. A. MACKE (Kinderarzt)
W-8206 Bruckmühl
Wiederholte redaktionelle Anfragen zur Zuverlässigkeit der COMBUR-/NEPHUR-Tests wurden von Boehringer Mannheim bis Redaktionsschluß nicht
beantwortet ( Red).
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