USA Antihistaminika in Erkältungsdämpfern unerwünscht: Jährlich über 1 Milliarde Dollar geben US- Amerikaner für Erkältungsmittel aus, die zumeist Antihistaminika enthalten Zusätze, die nutzlos und möglicherweise sogar schädlich sein können, befand ein Untersuchungsausschuß des US-Kongresses am 8. April 1992. Hinsichtlich der Beschwerdelinderung gab es in einer Studie an 96 Kindern keine Unterschiede zwischen einem Antihistamin, einem Plazebopräparat oder dem Verzicht auf jedwede Behandlung (HUTTON, N. et al.: J. Pediatrics 118 [1991], 125). Antihistaminika sollten aus allen freiverkäuflichen Erkältungspräparaten, die zur Linderung von Husten und Erkältungsbeschwerden propagiert werden, verschwinden, da ihre Risiken den offensichtlich mageren Nutzen überwiegen und schädliche Wirkungen Toxikologen beschäftigen. Nach den im Maryland Poison Control Center (USA) erfaßten Vergiftungen standen 7% in Bezug zu antihistaminikahaltigen Medikamenten. Antidote stehen bei Überdosierungen nicht zur Verfügung. Gegenwärtig überprüft die Gesundheitsbehörde FDA, ob sich der weitere Verbleib von Antihistaminika in Erkältungsdämpfern rechtfertigen läßt. Der Zusatz von Antihistaminen in Erkältungspräparaten beruht auf der Annahme, daß ihre Wirksamkeit bei Allergien gesichert ist (Lancet 339 [1992], 1045). Doxylamin ein Antihistaminikum, das auch in den USA Bestandteil beliebter "Erkältungsdämpfer" ist (hierzulande in WICK MEDINAIT u.a. enthalten) soll in den USA in der Produktinformation als potentielles Kanzerogen ausgewiesen werden: Bei kleinen Nagetieren treten gehäuft Lebertumoren auf (FDC-Reports v. 24. Juni 1991). |
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