Heparin (LIQUEMIN N u.a.) gilt als geeignetes Mittel zur initialen gerinnungshemmenden Behandlung tiefer venöser Thrombophlebitiden. Die
optimale Darreichungsform subkutan, intermittierend intravenös oder kontinuierlich intravenös ist umstritten. Die kontinuierliche
intravenöse Heparininfusion hat Nachteile wie stationäre Behandlung von 1 bis 2 Wochen, möglicherweise verlängerte Immobilisierung,
erhöhtes Infektionsrisiko durch die Braunüle und höhere Kosten. Eine subkutane Behandlung könnte diese Nachteile vermeiden.
In einer Metaanalyse von 8 Vergleichsstudien mit zweimal täglicher subkutaner und kontinuierlicher intravenöser Heparinbehandlung bei Patienten mit
phlebographisch nachgewiesener tiefer Venenthrombose und Heparindosierungen zwischen 24.000 und 37.000 IE/Tag werden Wirksamkeit und
Verträglichkeit der beiden Therapieformen verglichen. 25 (6%) von 388 Patienten erlitten unter der subkutanen Heparingabe eine Ausdehnung oder ein Rezidiv
der venösen Thromboembolie gegenüber 40 (11%) von 382 Patienten nach intravenöser Heparinbehandlung. Schwere Blutungen traten in beiden
Gruppen mit 4,1% bzw. 5,2% etwa gleich häufig auf.
FAZIT: Nach einer Metaanalyse von 8 klinischen Vergleichsstudien scheint die Behandlung tiefer Venenthrombosen mit subkutaner Gabe von zweimal
täglich 15.000 - 18.000 I.E. Heparin (LIQUEMIN N u. a.) bei vergleichbarer Verträglichkeit besser wirksam zu sein als die kontinuierliche intravenöse
Heparingabe von 24.000 - 37.000 I.E. Heparin pro Tag. Die subkutane Heparininjektion vereinfacht die Behandlung und verkürzt möglicherweise den
Krankenhausaufenthalt.
HOMMES, D. W. et al.: Ann. Intern. Med. 116 (1992), 279
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