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Korrespondenz

HEPATITIS-A-IMPFUNG UNTER ZUGZWANG

Wie von Ihnen angeführt (a-t 10 [1992], 101), bin ich der Meinung, daß die Hepatitis-A-Impfung eine reine Indikationsimpfung für eine kleine Risikogruppe darstellt. Die Hepatitis A verläuft – besonders im Kindesalter – sehr häufig ohne klinische Symptomatik. Man kann also davon ausgehen, daß ein relativ großer Anteil unserer Bevölkerung Antikörper gegen Hepatitis A aufweist. Da es keine Notfallindikationen gibt, die zu einer sofortigen Impfung zwingen, sollte meines Erachens vor jeder Impfung gegen Hepatitis A ein Serostatus erhoben werden. Leider gehen aber jetzt schon Tropeninstitute bei uns (z.B. das der Uni Ulm) dazu über, Patienten generell eine Impfung mit HAVRIX zu empfehlen bzw. gleich einzuleiten. Der Hausarzt wird dadurch quasi in Zugzwang gesetzt, die weiteren Impfungen zur Komplettierung durchzuführen. Dies, ohne daß vorher Antikörpertiter kontrolliert wurden und auch ohne Rücksicht darauf, daß der Impfstoff bei uns in Deutschland derzeit überhaupt noch nicht zugelassen ist.

Dr. H.-P. HADRY (prakt. Arzt)
W-8908 Krumbach-Niederraunau


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