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Nifedipin (ADALAT u.a.) gegen vasospastische flüchtige Blindheit (Amaurosis fugax): Eine Minderdurchblutung der Netzhaut, verursacht durch Karotisstenose oder Mikroembolien aus wandständigen Thromben, kann Patienten für Minuten erblinden lassen – ein Phänomen, das als Amaurosis fugax bezeichnet wird. Offenbar lösen auch Gefäßkrämpfe den Sehverlust aus – allein oder in Verbindung mit thromboembolischen Faktoren. Zehn Patienten mit Amaurosis fugax, deren Entstehung trotz umfangreicher Diagnostik ungeklärt blieb, erhielten zunächst erfolglos Gerinnungshemmer oder Kortikosteroide. Durch Kalziumantagonisten (täglich 30 - 60 mg Nifedipin [ADALAT u.a.], 120 mg/Tag Verapamil [ISOPTIN u.a.]) gewannen sie ihr Sehvermögen dauerhaft zurück. Verursachen Gefäßkrämpfe die Blindheitsattacken, verlieren die Betroffenen typischerweise häufig ihr Sehvermögen – manchmal mehrmals täglich. Augenschmerzen oder -sensationen können vorausgehen. Danach kommt es im allgemeinen nicht zur Gesichtsfeldeinschränkung, sondern zur kurzfristigen Erblindung eines Auges. Nach Ausschluß thromboembolischer Erkrankungen oder einer Minderdurchblutung der Karotiden besteht Verdacht auf vasospastische Ursachen, wenn sich bei einer Spiegelung enggestellte Arteriolen des Augenhintergrundes, nicht aber Zeichen einer Embolie oder Sehnerverkrankung finden (WINTERKORN, J. M. S. et al.: N. Engl. J. Med. 329 [1993], 396 / ati d).


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