Leberschäden durch nichtsteroidale Entzündungshemmer: Alle nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) können die Leber schädigen (vgl. a-t 7 [1982], 66). Das NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION verzeichnet zehn entsprechende Berichte. Vier Patienten erlitten toxische Leberschäden oder Ikterus in Verbindung mit Suprofen (SUPROL [Schweiz], NETZWERK-Bericht 1798) und Diclofenac (VOLTAREN u.a.) per os oder als Zäpfchen (Berichte 953, 2101, 2691, 5131). Bei zwei Frauen trat Gallenstau in Verbindung mit Piroxicam (FELDEN u.a.) auf (2428, 4823). Bei einem 54jährigen entzündete sich die Leber nach Einnahme von Ibuprofen (TABALON, 3162). Zwei weitere Berichte betreffen das Pirprofen-Präparat RENGASIL, das Ciba Geigy wegen Hepatotoxizität 1992 weltweit vom Markt nehmen mußte (vgl. a-t 3 [1990], 34; Berichte 1224, 1894). Nach einer Kohortenstudie erleiden etwa vier von 100.000 NSAR-Anwendern cholestatische und/oder toxische bzw. immunogene Leberzellschäden. Besonders häufig betroffen sind Patienten mit rheumatoider Arthritis oder hepatotoxischer Komedikation. Mit 148 Leberschäden pro 100.000 Patienten steht Sulindac (IMBARAL, in Deutschland seit 1987 außer Handel) weit an der Spitze, gefolgt von Fenbufen (LEDERFEN, 12/100.000), Ketoprofen (ORUDIS u.a., 9/100.000) und Piroxicam (6/100.000). Anhand geringer Transaminasenanstiege läßt sich die Prognose nicht abschätzen: Nur einer von 240 Patienten mit auffälligen Leberwerten soll eine schwerere akute Schädigung entwickeln (RODRIGUEZ, L. A. G. et al.: Arch. Intern. Med. 154 [1994], 311 / ati d). |
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