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Korrespondenz

MARCUMAR: ZUR HÄUFIGKEIT INTRAKRANIELLER BLUTUNGEN

In a-t 8 (1994), 75 wird unter Bezug auf eine Veröffentlichung aus The Lancet der Eindruck erweckt, bei der oralen Antikoagulation mit Cumarinderivaten bestehe keinerlei Risiko, eine intrakranielle Blutung zu erleiden.

Über die Häufigkeit und den Verlauf spontaner intrakranieller Hämatome bei therapeutischer Beeinflussung der Blutgerinnung existiert eine umfangreiche Literatur.1-11 Die Häufigkeit dieser Blutungen wird mit 7% bis 10% aller intrazerebralen Blutungen1,2,3,4 oder 2% aller antikoagulierten Patienten angegeben. Die Letalität der Patienten liegt dabei zwischen 50%5 und 62%.6,7,8

Unter dem eigenen Krankengut fanden sich von 1989 bis 1994 22 Patienten mit spontanen intrakraniellen Blutungen unter MARCUMAR-Therapie, wobei die zu versorgende Bevölkerungsgruppe etwas mehr als eine Million Einwohner beträgt. Extrapoliert man diese Daten auf die etwa 80 Millionen Bundesbürger, so könnte die Anzahl der MARCUMAR-bedingten intrakraniellen Blutungen in der Bundesrepublik in den letzten 5 Jahren auf 1.760 geschätzt werden. Angesichts dieser doch beträchtlichen Anzahl sollte die Indikation zur oralen Antikoagulation aus neurochirurgischer Sicht streng gestellt werden.

Dr. med. F. CORTBUS, PD Dr. med. E. DONAUER
Neurochirurgische Universitätsklinik
D-66421 Homburg/Saar

Bei einem Risiko intrakranieller Blutungen von 2% für alle Patienten und einem Risiko der intrakraniellen Embolisierung bei Patienten mit chronischem Vorhofflimmern von jährlich 4% bis 6% (MITUSCH, R.: intern. prax. 34 [1994], 477) wäre die Risiko-Nutzen-Abwägung bei dieser Indikation noch als positiv anzusehen, –Red.


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