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                            a-t 1995; Nr.8: 81nächster Artikel
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Infektionen durch sekundär kontaminiertes i.v.-Anästhetikum Propofol (DISOPRIVAN): Infektionen nach einem Eingriff werden üblicherweise dem Operateur angelastet. Nach einer epidemiologischen Studie der US-amerikanischen Centers for Disease Control lassen sich indes 62 postoperative Infektionen in sieben Kliniken zwischen 1990 und 1993 auf sekundäre Kontamination des i.v.-Anästhetikums Propofol (DISOPRIVAN) zurückführen. Das in Wasser nahezu unlösliche Narkosemittel wird in einer Emulsion aus Sojaöl und Eiphosphatid angeboten und bietet nach Anbruch der Infusionsflasche günstige Bedingungen für das Wachstum von Bakterien (a-t 8 [1990], 76). Regeln der Asepsis im Umgang mit dem Anästhetikum werden offensichtlich immer wieder mißachtet. Obwohl für den Einmalgebrauch vorgesehen, werden die mit einem flexiblen Stopfen versehenen Flaschen zum Teil mehrfach benutzt. Seit 1991 findet sich hierzulande auf Flaschen und Verpackung ein deutlicher Warnhinweis. Die Emulsion soll erst unmittelbar vor Gebrauch in eine sterile Spritze aufgezogen werden. Verdünnte Lösungen sind innerhalb von sechs Stunden zu verwenden, Reste unverdünnter Infusionen nach spätestens zwölf Stunden zu verwerfen. Ampullen, Flaschen, Spritzen und Infusionssystem dürfen nur jeweils einmal bei einem Patienten verwendet werden (NICOLS, R. L., J. W. SMITH: N. Engl. J. Med. 333 [1995], 181/ati d).


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