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Herzinsuffizienz - Spironolakton (ALDACTONE) senkt Mortalität: Der vor fast 40 Jahren eingeführte Aldosteronantagonist Spironolakton (ALDACTONE u.a.) gerät wieder in den Blickpunkt. Eine kontrollierte Studie (RALES*) mit 1.600 an Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse III bis IV) erkrankten Patienten wird jetzt vorzeitig abgebrochen. Unter Einnahme von täglich 25 mg Spironolakton zusätzlich zur Basisbehandlung mit ACE-Hemmer, Schleifendiuretikum und gegebenenfalls Digitalis sinkt innerhalb von 31/2 Jahren die Sterblichkeit gegenüber Plazebo. Der Nutzen wird der Aldosteron- hemmenden Wirkung zugeschrieben. Aldosteron fördert Herzrhythmusstörungen unter anderem durch Magnesiumverlust und stimuliert die Fibrosierung des Myokards. Erhöhte Aldosteron-Konzentrationen gehen bei Herzinsuffizienz mit ungünstiger Prognose einher. ACE-Hemmer allein senken die Spiegel nur kurzfristig ("Aldosteron-Escape"). Selektive Aldosteronantagonisten, von denen man sich weniger hormonartige Störwirkungen erhofft, sind in der Entwicklung (Scrip 2368 [1998], 29; STRUTHERS, A. D.: Eur. Heart J. 16, Suppl. N [1995], 103). Aufgrund schwerer Störwirkungen wie Gynäkomastie bei jedem zweiten Langzeitanwender, einer den Glukokortikoiden entsprechenden Hemmung der Infektabwehr sowie dem aus Tierversuchen abgeleiteten Verdacht auf Kanzerogenität wurden 1986 die Indikationen für Spironolakton auf die Behandlung des primären und sekundären Hyperaldosteronismus eingeschränkt (a-t 9 [1986], 87). Nach der für November vorgesehenen Veröffentlichung der Ergebnisse wird zu prüfen sein, ob dem Altarzneimittel in der Behandlung der Herzinsuffizienz Bedeutung zukommt, - Red.

*  RALES = Randomized ALDACTONE Evaluation Study


© 1998 arznei-telegramm

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

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