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Kurz und bündig

Peak X in Oxitriptan und Eosinophilie-Myalgie-Syndrom: Die Serie von über 2.000 Eosinophilie-Myalgie-Syndromen (EMS) in Verbindung mit L-Tryptophan (KALMA u.a.) Ende der 80er Jahre sollte auf einer speziellen Verunreinigung ("Peak E") beruhen. Diese These überzeugte nicht (a-t 10 [1996], 93), da für Oxitriptan (LEVOTHYM) kein solcher Peak dokumentiert ist, obwohl EMS bereits ab 1980 auch für dieses direkte Abbauprodukt des Tryptophans beschrieben ist. Bei der Überprüfung von sechs US-amerikanischen Oxitriptan-Produkten, die dort als "Nahrungsergänzungsmittel" ohne Indikation vertrieben werden dürfen, findet sich jetzt in allen Proben ein sogenannter Peak X. Dieser ist bereits vor Jahren mit EMS-ähnlichen Symptomen in Verbindung gebracht worden. Die Verunreinigung ist zwar geringer als bei der damals betroffenen Charge, könnte aber erklären, warum die bedrohliche Schadwirkung auch noch in den 90-er Jahren in Verbindung mit Oxitriptan berichtet worden ist. Wird Oxitriptan in der hierzulande für die Substitution bei Biopterin-Synthese- oder Dihydropterin-Reduktase-Defekt empfohlenen hohen Tagesdosis bis 1 g eingenommen, liegt die Aufnahme der Verunreinigung auf dem Niveau der damals EMS-auslösenden Peak-X-Menge (WILLIAMSON, B. L. et al.: Nat. Med. 4 [1998], 983 / ati d).


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