Hautläsionen durch Testosteron-Pflaster (ANDRODERM u.a.): Bei nachgewiesenem Androgenmangel galt bislang die intramuskuläre Injektion eines Testosteronesters (TESTOVIRON DEPOT u.a.) alle zwei bis vier Wochen als Mittel der Wahl. Mit transdermaler Substitution (ANDRODERM, TESTODERM) lassen sich gleichmäßigere Hormonspiegel erreichen. Ein Mann mit sekundärem Hypogonadismus berichtet darunter über erhebliche allergische Hautläsionen bis hin zur Blasenbildung. Die Hautreaktion wird nicht durch die Klebefläche, sondern das Wirkfeld des ANDRODERM-Pflasters ausgelöst (NETZWERK-Bericht 9679). Das Pflaster wird für jeweils 24 Stunden auf Rücken, Bauch, Oberarm oder Oberschenkel geklebt und enthält absorptionsfördernde Hilfsstoffe (Enhancer). In klinischen Studien der Phase III setzten 9% der Patienten das Mittel wegen schlechter Hautverträglichkeit ab, 5% wegen Kontaktdermatitis (Wiss. Basisbroschüre ANDRODERM, Seite 68). Bei dem auf die rasierte Skrotalhaut aufzubringenden TESTODERM-Pflaster scheinen Hautirritationen seltener und weniger heftig aufzutreten. Die dünne Haut des Skrotums absorbiert Testosteron auch ohne Enhancer. Aufgrund der hohen Konzentration von 5-Alphareduktase in der Hodenhaut entstehen unter Gebrauch von TESTODERM neben normalen Testosteronspiegeln hohe Konzentrationen des aktiven Metaboliten Dihydrotestosteron. Die Langzeitfolgen sind unbekannt (Med. Letter 38 [1996], 49). |
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