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Nebenwirkungen

NIEREN- UND HARNWEGSKARZINOME DURCH LAXANTIEN?

Anthranoid-haltige Abführmittel wie Aloeextrakt (RHEOGEN u.a.) oder Sennoside (DEPURAN N u.a.) gelten als Kanzerogene (a-t 8 [1996], 82). In einer aktuellen US-amerikanischen Fallkontrollstudie wird der Verdacht auf Zusammenhang von Dickdarmkrebs und chronischem Laxantiengebrauch allerdings nicht bestätigt.1

In einer multizentrischen Fallkontrollstudie aus Deutschland erweist sich die langfristige Einnahme darmwandreizender Abführmittel jedoch als Risikofaktor für Nierenzell-, Nierenbecken- und Ureterkarzinome. Zu den stimulierenden ("Kontakt"-) Laxantien gehören pflanzliche (Anthranoid-haltige) wie auch chemisch definierte Substanzen wie Bisacodyl (DULCOLAX u.a.). Für Frauen wird ein "hochsignifikanter" Zusammenhang der genannten Harnwegstumoren mit chronischem Gebrauch von Kontaktlaxantien festgestellt.2

Als Ursache kommt ein direkter karzinogener Effekt renal ausgeschiedener Stoffwechselprodukte in Betracht. Denkbar ist auch die Konzentrierung anderer krebsauslösender Stoffe in den Harnwegen durch chronischen Volumenmangel bei Laxantienabusus.2

1

JACOBS, E. J., E. WHITE: Epidemiology 9 (1998), 385

2

GREISER, E. et. al.: "Multizentrische Nieren- und Urothel-Carcinom-Studie (Abschlussbericht)", Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dortmund/Berlin 1997


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