BESONDERES RISIKO: RHABDOMYOLYSE BEI CSE-HEMMER CERIVASTATIN (LIPOBAY, ZENAS) |
Alle CSE-Hemmer können Rhabdomyolysen verursachen. Das relativ neue Cerivastatin (LIPOBAY, ZENAS) fällt jedoch - trotz relativ geringer Verkaufszahlen - in verschiedenen Ländern durch diese potenziell lebensbedrohliche Schadwirkung besonders auf (a-t 2001; 32: 36). Bei gleichzeitiger Einnahme von Cerivastatin und dem Fibrat Gemfibrozil (GEVILON u.a.) ist ein vierfacher Anstieg der Cerivastatin-Plasmakonzentration beschrieben. Unter der Kombination soll 1 von 10 bis 1 von 100 Patienten geschädigt werden (1). Weltweit sind bis Oktober 2000 482 Berichte über Rhabdomyolysen in Verbindung mit Cerivastatin erfasst. Etwa bei jedem zweiten Ereignis wurde gleichzeitig Gemfibrozil eingenommen (1). In Deutschland ist allerdings nur bei 17% (9 von 52) Patienten eine Komedikation mit Gemfibrozil dokumentiert (2). EU-weit werden jetzt einschränkende Maßnahmen angeordnet, die die Sicherheit von Cerivastatin-Produkten verbessern sollen (1,3): - Keine Kombination mit Gemfibrozil; Wir sehen auch bei Beachtung dieser Einschränkungen keine Indikation für Cerivastatin. Warum muss ein riskanterer, weniger gut geprüfter CSE-Hemmer auf dem Markt bleiben? Die für CSE-Hemmer relevanten Studien mit klinischen Endpunkten wurden mit Lovastatin (MEVINACOR), Pravastatin (PRAVASIN u.a.) und Simvastatin (DENAN, ZOCOR) gemacht und nicht mit Cerivastatin. |
1 | Medicines Control Agency: Mitteilung zu Cerivastatin: "Contraindication of concomitant use of gemfibrozil and restriction of maximum dose", |
2 | BfArM: Schreiben vom 25. April 2001 |
2 | BfArM: Schreiben vom 29. Juni 2001 |
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blitz-a-t 02. Juli 2001 |
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