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Korrespondenz

CT: KORRUPTION PER UMSATZBETEILIGUNG

Als die Pharmavertreterin von ct meine Praxis aufsuchte, war ich ja noch gesprächsbereit. Das änderte sich, als ich konkret folgenden Vorschlag bekam: Über eine Umsatzbeteiligung bei ct-Präparaten ließe sich neuerdings verhandeln. Im Einzelnen sehe der Plan so aus: Für verschriebene Präparate dieser Firma würden mir 5% der Kosten des jeweiligen Arzneimittels honoriert. Komme es im darauffolgenden Quartal zu einer Umsatzsteigerung, kämen noch einmal 7,5% ... hinzu. Das Ganze liefe natürlich ohne schriftlichen Vertrag und sei durch Computerausdruck nachzuweisen. Andere ärztliche Kollegen hätten bereits zugesagt, sich an der Aktion zu beteiligen. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben, weil ich sonst in Gefahr bin, wegen dieser schamlosen Form der Korruption zu polemisch zu werden.

NN (Name und Anschrift der Redaktion bekannt)
Interessenkonflikt: keiner

Der Leserbrief beschreibt offensichtlich nur die Spitze des Eisberges. Einige Generika-Anbieter versuchen, Ärzte und Ärztegruppen direkt an die Firma zu binden, sogar mit schriftlichem Vertrag. So bietet beispielsweise die Sandoz GmbH eine prozentuale "Provision" auf den "berechneten Umsatzzuwachs ... im Vertragsgebiet" an. Wer darauf eingeht, muss sich "weitere Kooperationen mit anderen Generika-Unternehmen" schriftlich von Sandoz genehmigen lassen und sich zur Geheimhaltung verpflichten. Auch wir bewerten solche Geldflüsse als Bestechung, -Red.

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