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Kurz und bündig

Immer wieder Schwermetalle in Ayurveda-Produkten

Wiederholt sind in der Vergangenheit Präparate der indischen Traditionsmedizin Ayurveda durch einen hohen Gehalt an Schwermetallen aufgefallen (a-t 2005; 36: 14). Aktuelle Hinweise kommen jetzt aus New York. Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) empfehlen, Schwangere aus Risikopopulationen (kürzliche Einwanderung, Gebrauch traditioneller Heilmittel u.a.) routinemäßig auf Blei im Blut zu testen. Allein in New York sind daraufhin seit 2011 sechs asymptomatische Schwangere durch hohe Bleiwerte im Blut zwischen 16 µg/dl und 64 µg/dl aufgefallen. Alle Frauen hatten aus Indien stammende Ayurveda-Präparate eingenommen, beispielsweise in der Hoffnung, damit ihre Fruchtbarkeit zu erhöhen oder die Gesundheit des Kindes zu fördern. Das Gegenteil ist zu befürchten: Bleiexposition wird in Verbindung mit Schwangerschaftshypertonie und Spontanabort gebracht. Seit 2004 haben die New Yorker Behörden in 22 Ayurveda-Präparaten bzw. anderen traditionellen Heilmitteln zum Teil extreme Schwermetallkonzentrationen aufgespürt, in verschiedenen Präparaten bis zu 4,7% Blei, 10% Quecksilber bzw. 5,2% Arsen. Dabei handelt es sich um eine bestimmte Gruppe von Zubereitungen, die nach der rasa-shastra-Methode unter Verwendung verschiedener Metalle (rasa = Quecksilber) und Mineralien hergestellt werden (CDC: MMWR Weekly Report 2012; 61: 641-6; http://www.cdc.gov/mmwr/pdf/wk/mm6133.pdf). Aufgrund der besonderen Herstellung solcher ayurvedischen Präparate wird behauptet, dass die damit verbundene "medizinische Reinigung" die negativen ungewünschten Wirkungen der Metalle beseitigen soll (STAPELFELDT, E.: "Metalle im Ayurveda", Ayurveda-Journal 2006; http://www.ayurveda-verband.eu/uploads/tx_formulare/metalle_ayurveda.pdf). Dies ist weder belegt noch wissenschaftlich nachvollziehbar, -Red.

© 2012 arznei-telegramm, publiziert am 14. September 2012

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