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Schwere Lokalreaktion nach Pneumokokken-Konjugatimpfstoff (PREVENAR 13)

Ein 70-Jähriger entwickelt nach Impfung mit dem Pneumokokken-Konjugatimpfstoff PREVENAR 13 eine starke lokale Impfreaktion mit Rötung und Schwellung des gesamten Armes bis zum Handgelenk, Schmerzen, subfebrilen Temperaturen, Gliederschmerzen sowie Wundgefühl im Mund-Rachen-Bereich. Trotz lokaler Kortikoidbehandlung sind die Beschwerden erst nach über einer Woche abgeklungen. Als Grunderkrankung ist lediglich eine leichte Hyperlipidämie bekannt (NETZWERK-Bericht 16.478). Schwere Lokalreaktionen sind bei Erwachsenen sowohl nach PREVENAR 13 als auch nach PNEUMOVAX 23 häufig (vgl. a-t 2005; 36: 23).1 Den 13-valenten Konjugatimpfstoff erachtet die Ständige Impfkommission (STIKO) bei Erwachsenen nur dann als möglicherweise sinnvoll, wenn wiederholte Impfungen gegen Pneumokokken aufgrund einer Immundefizienz oder einer chronischen Nierenerkrankung angezeigt sind. Ausreichende Daten zur klinischen Schutzwirkung liegen für diese Indikation jedoch nicht vor. Den 23-valenten Pneumokokken-Polysaccharidimpfstoff empfiehlt die Kommission hingegen als Standardimpfung für alle über 60-Jährigen.2 Hierfür beurteilen wir die Nutzenbelege aus randomisierten Studien allerdings als unzureichend (vgl. e a-t 5/2011a, a-t 2003; 34: 94 und 2007; 38: 116-7). Zur Beurteilung des Nutzens des Konjugatimpfstoffes im Alter empfehlen wir, die Ergebnisse der randomisierten plazebokontrollierten CAPITA-Studie abzuwarten, mit denen in diesem Jahr gerechnet wird,3 -Red.

1 Pfizer: US-amerikanische Produktinformation PREVNAR 13, Stand Jan. 2013;
http://www.a-turl.de/?k=iesp
2 STIKO: Epid. Bull. 2012; Nr. 7: 55-6
3 Pfizer: Presseerklärung vom 29. Aug. 2013;
http://www.a-turl.de/?k=lzey

© 2014 arznei-telegramm, publiziert am 17. Januar 2014

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

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