NOTFALLKONTRAZEPTION: NEUE DATEN ZU ULIPRISTAL (ELLAONE)?
Eine Mitarbeiterin war auf einer Fortbildung und kam mit der Empfehlung zurück, nur noch Ulipristal (ELLAONE) zu verwenden und nicht mehr Levonorgestrel (UNOFEM u.a.). Begründet wurde das damit, dass Ulipristal den Eisprung auch nach dem LH-Anstieg verhindere und die Schwangerschaftsrate nach Einnahme des Notfallkontrazeptivums innerhalb von 24 Stunden nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr unter Ulipristal deutlich niedriger sei als unter Levonorgestrel. Wie schätzen Sie die „neue“ Datenlage der Fortbildung ein?
N.N. (Name etc. in a-t 6/2019 genannt)
Interessenkonflikt: keiner
Neu sind weder die behauptete Überlegenheit von Ulipristalazetat (ELLAONE; vgl. a-t 2015; 46: 1-2 u.a.) als Notfallkontrazeptivum gegenüber hochdosiertem Levonorgestrel (POSTINOR u.a.) noch die Daten, die dafür herangezogen werden: Bereits 2011 hat HRA Pharma, Anbieter des Progesteronrezeptormodulators, in einem Ärzteanschreiben damit geworben, dass Ulipristal „den Eisprung auch noch bei ansteigendem LH-Spiegel verschiebt und damit grundsätzlich eine überlegene Wirkung erreicht“, was „besonders deutlich ... bei Einnahme innerhalb von 24 Stunden nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr zu sehen“ sei.1 mehr
© 2019 arznei-telegramm, publiziert am 7. Juni 2019
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