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Therapiekritik

ERSTE RANDOMISIERTE STUDIE ZUM NUTZEN DES KOLOSKOPIE-SCREENINGS

Die Koloskopie gilt in Deutschland als Standardverfahren zur Früherkennung des kolorektalen Karzinoms.1 Gesetzlich krankenversicherte Männer ab 50 Jahren und Frauen ab 55 Jahren haben Anspruch auf zwei Früherkennungs-Koloskopien im Abstand von zehn Jahren.2 Daten aus randomisierten Studien zum Nutzen endoskopischer Früherkennungsmaßnahmen lagen allerdings bislang nur für die Sigmoidoskopie vor. Metaanalytisch ausgewertete Daten von vier Studien mit 458.000 Studienteilnehmern, denen randomisiert ein bis zwei Sigmoidoskopien, durchgeführt im Abstand von drei bis fünf Jahren, angeboten wurden oder die ohne ein derartiges Angebot blieben, zeigen innerhalb von 11 bis 17 Jahren Nachbeobachtung eine relative 22%ige Reduktion der Darmkrebshäufigkeit und der Sterblichkeit an Darmkrebs relativ um 26%.3

Durch Erfassung und sofortige endoskopische Entfernung auch proximaler Adenome erhofft man sich vom Koloskopie-Screening einen größeren Nutzen im Sinne einer Vorsorgemaßnahme. Bislang lagen hierfür allerdings lediglich verzerrungsanfälligere Kohortenstudien vor, in denen eine Verringerung der Darmkrebsrate um die Hälfte, der Darmkrebssterblichkeit sogar um etwa zwei Drittel errechnet wird.3-6  mehr 

© 2022 arznei-telegramm, publiziert am 18. November 2022

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