logo
logo
Die Information für medizinische Fachkreise
Neutral, unabhängig und anzeigenfrei
vorheriger Artikela-t 2023; 54: 26-7nächster Artikel
Therapiekritik

ZIELWERTSTRATEGIE ODER STATINHOCHDOSIS BEI KORONARER HERZKRANKHEIT?

Bei Patienten mit klinisch manifester Gefäßerkrankung gehört eine Therapie mit Statinen in fixer, moderater Dosierung (z.B. täglich 40 mg Simvastatin [ZOCOR, Generika]) zum Behandlungsstandard (a-t 2012; 43: 67-9 u.a.). Individuell kann laut dem neuen Leitfaden der AkdÄ speziell bei koronarer Herzerkrankung (KHK) eine Statintherapie in Hochdosis (siehe Tabelle, Seite 27) erwogen werden. Hierunter werden nach Metaanalysen in fünf Jahren im Vergleich zu moderaten Dosierungen nichttödliche Herzinfarkte zusätzlich um absolut 1% reduziert, allerdings unter Inkaufnahme von Diabetes-Neudiagnosen in gleicher Größenordnung und ohne dass die kardiovaskuläre oder Gesamtmortalität abnimmt.1 Faktisch bedeutet Hochdosis-Statintherapie jedoch automatisch den Einsatz von Atorvastatin (SORTIS, Generika) oder Rosuvastatin (CRESTOR, Generika), die bei manifester Gefäßerkrankung schlecht bzw. gar nicht untersucht und formal auch nicht zugelassen sind (vgl. a-t 2019; 50: 60-1). Kardiologische Leitlinien fordern darüber hinaus seit Jahren eine Reduktion des LDL-Cholesterins (LDL) unter bestimmte Werte, aktuell bei KHK unter 55 mg/dl.2 Ein Nutzen solcher Zielwertstrategien ist bisher allerdings weder belegt noch bei KHK überhaupt untersucht.2  mehr 


© 2023 arznei-telegramm, publiziert am 17. April 2023

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ist nur mit Genehmigung des arznei-telegramm® gestattet.

vorheriger Artikela-t 2023; 54: 26-7nächster Artikel