ERHÖHTES BRUSTKREBSRISIKO AUCH UNTER GESTAGENKONTRAZEPTIVA
Für kombinierte hormonelle Kontrazeptiva ist eine Erhöhung des Brustkrebsrisikos seit vielen Jahren bekannt. Nach einer 1996 publizierten Metaanalyse1 von 54 epidemiologischen Studien wird bei Frauen während und innerhalb von 12 Monaten nach der Anwendung häufiger ein Mammakarzinom diagnostiziert als bei Frauen, die niemals ein solches Mittel eingenommen haben (Relatives Risiko 1,24; 95% Konfidenzintervall [CI] 1,15-1,33). Die Gefährdung verringert sich nach dem Absetzen kontinuierlich und ist nach zehn Jahren nicht mehr nachweisbar. Für rein gestagenhaltige Verhütungsmittel wird in der Arbeit eine ähnliche Risikoerhöhung errechnet, die bei insgesamt spärlicher Datenlage jedoch nicht signifikant ist.1 Als wir uns 2013 zuletzt mit dem Thema befasst haben, waren mehrere Beobachtungsstudien hinzugekommen, die die Annahme eines erhöhten Brustkrebsrisikos für Medroxyprogesteron-Injektionen (DEPO-CLINOVIR u.a.) stützen, während die Ergebnisse für das Levonorgestrel-haltige Intrauterinpessar (IUP) MIRENA widersprüchlich waren (a-t 2013; 44: 112). mehr
© 2023 arznei-telegramm, publiziert am 17. April 2023
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