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PRO UND CONTRA BLUTZUCKER"MESS"GERÄTE

Obwohl der Beitrag zu Blutzuckermeßgeräten in a-t 1 (1990), 6 im Prinzip als richtig erscheint, stimmt er m.E. in der Praxis dennoch nicht:

"GLUCOSTIX"-Teststreifen sind visuell z.B. deutlich schlechter abzulesen als mit dem zwar nicht berauschend präzise, aber dafür ungemein schnell arbeitenden "Glucometer II". Diese Erfahrung habe ich auch unter Zuhilfenahme einer gelochten Ablesetafel, die für einen besseren Farbvergleich zur Verfügung gestellt wird, gemacht.

Gerade in Situationen von Unterzuckerung schafft ein digital angezeigter BZ oft doch entscheidender Klarheit, als dies visuell gelingt! Psychologische Faktoren wie "Tendenz zur Mitte" sind dabei mindestens ebenso wirksam wie ein im Einzelfall eventuell getrübtes Sensorium.

Zu dieser Erkenntnis bin ich durch tägliche Praxis gekommen, nachdem ich BZ-Meßgeräte früher ähnlich eingeschätzt hatte, wie es in Ihrem Artikel stand.

Dr. med. G. C. HÖVELMANN
D-4930 Detmold, 17

Es gibt in der Tat Teststreifen – z.B. GLUCOSTIX –, für deren Ablesung eigentlich ein Gerät verwendet werden müßte, weil der Farbton sich sehr schnell ändert und nicht stabil bleibt. Andere Streifen sind da etwas langsamer (z.B. GLUCOPROFIL aus der DDR). HÄMO- GLUKOTEST erscheint in der Reaktionszeit ganz akzeptabel.

Ein von uns befragter Diabetologe hält Geräte für Diabetiker während Unterzuckerung für nicht besser als den visuellen Farbvergleich, denn Geräte müssen bedient werden. In einer Unterzuckerung kann jeder Mensch mental beeinträchtigt sein und u.U. weder einen Farbstreifen richtig ablesen noch ein Testgerät bedienen (–Red.).

© 1990 arznei-telegramm

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

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