Weitere Hinweise auf Schutz vor Hüftfrakturen durch Thiazid-Diuretika: Thiazid-Diuretika senken die Häufigkeit von
Hüftfrakturen um ein Drittel (vgl. auch a-t 6 [1984], 50 und 4 [1989], 42). Dies ist das Ergebnis einer prospektiven Studie in drei amerikanischen Gemeinden an
mehr als 9000 über Fünfundsechzigjährigen, von denen 24-30% Thiazide erhielten. Die Dauer der Thiazid-Diuretika-Verwendung vor Studienbeginn
ist nicht bekannt, so daß die Wirkung einer Langzeit- gegenüber einer Kurzzeiteinnahme nicht beurteilt werden kann. Der mehrjährige Einsatz
(über 7 Jahre) von Thiazid-Diuretika verstärkte in einer früheren Untersuchung die Knochenmineralisation bei Männern. Bezogen auf 1000
Personen pro Jahr beträgt die Hüftfrakturrate nach Thiazid-Gebrauch 4,4-5,6% gegenüber 7,1-9,4% ohne Thiazide. Die schützende Wirkung
der Thiazide ist unabhängig von Geschlecht, Alter, Bewegungseinschränkung, dem Verhältnis von Körpergewicht zur Größe und
Rauchgewohnheiten. Der Effekt beruht auf der Verwendung von Thiazid-Diuretika und wird mit einer Hemmung der Kalzium-Ausscheidung in Verbindung gebracht.
Andere Antihypertensiva veränderten das Risiko einer Hüftfraktur nicht (LACROIX, A. et al.: N. Engl. J. Med. 322 [1990], 286 / ati d). |
© 1990 arznei-telegramm |