HAUT- UND AUGENKOMPLIKATIONEN | ||||||
Für Reisen in Länder mit hohem Malariarisiko und Chloroquin (RESOCHIN)-Resistenzen wie Kenia oder Tansania empfiehlt die WHO die
Prophylaxe mit Mefloquin (LARIAM; vgl. a-t 6 [1990], 53). Die unerwünschten Wirkungen umfassen
Störungen des Zentralnervensystems unter anderem Sehstörungen, Unruhe, Schlaflosigkeit, Angstzustände, Depression, Psychosen,
Koordinationsstörungen, Benommenheit und Schwindel sowie immunallergische Reaktionen mit Muskel- und Gelenkschmerzen, Fieber, Angioödem,
Hämolyse u.a. (vgl. a-t 9 [1989], 85). Auch Haarausfall ist bekannt. Im NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION erhielten wir einen Bericht über 14 Tage nach Mefloquin-Einnahme einsetzenden
stark juckenden Ausschlag am ganzen Körper, teils mit fleckiger Rötung, teils mit Bläschenbildung (NETZWERK-Fall 3847). Bei einer weiteren
Patientin wird Hautjucken mit Pickelbildung und schuppenden Stellen im Gesichtsbereich in Verbindung mit ZNS- und kardialen Effekten beschrieben (Fall 4086, s.
auch a-t 10 [1990], 89). FAZIT: Wegen schwerer Hautreaktionen mit tödlichem Verlauf wie STEVENS-JOHNSON- und LYELL-Syndrom wird die Verwendung der Pyrimethamin-Sulfadoxin-Kombination FANSIDAR zur Malariaprophylaxe heute nicht mehr empfohlen (vgl. a-t 6 [1987], 50). Für Mefloquin (LARIAM) scheint es derzeit nur vereinzelte Berichte über ein STEVENS-JOHNSON-Syndrom zu geben. Wir bitten, persistierende Beschwerden nach LARIAM-Verabreichung an das NETZWERK zu berichten. Insbesondere interessieren uns Komplikationen im Augenbereich.
| ||||||
© 1991 arznei-telegramm |
Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten
Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ist nur mit Genehmigung des arznei-telegramm® gestattet.