NEOBIPHYLLIN: THEOPHYLLIN PLUS THEOPHYLLINVARIATIONEN UNERWÜNSCHT |
Wir behandelten im Juni dieses Jahres ein asthmakrankes Kind während des stationären Aufenthaltes mit dem Proxyphyllin-,
Diprophyllin- und Theophyllin-haltigen Präparat NEOBIPHYLLIN, mit welchem es von zu Hause aus eingestellt war. Zur routinemäßigen
Therapieüberwachung bei Asthmatikern gehört die Blutspiegelbestimmung von Theophyllin oder EUPHYLLIN, um im wirksamen therapeutischen Bereich
zu behandeln. Jedoch erhielten wir bei diesem Kind trotz hoher NEOBIPHYLLIN-Dosierung immer niedrige Theophyllin-Spiegel. Der Hersteller bestätigte
unseren Verdacht, daß im Rahmen der routinemäßigen Theophyllin-Bestimmung eines Kliniklaboratoriums die anderen beiden Xanthin-Präparate
im NEOBIPHYLLIN nicht mitgemessen werden, so daß man falsch niedrige Wirkspiegel erhält. Dieser sehr ungünstige Umstand hat uns zu
unnötig längerer Hospitalisationsdauer mit Blutspiegelkontrollen gezwungen und unnötig hohe Dosierungen bewirkt. Die Mischung von Theophyllin und seinen Variationen (NEOBIPHYLLIN, THEOFRENON u.a.) halten wir für überflüssig und im Sinne der Therapiesicherheit für bedenklich (vgl. a-t 9 [1984], 71; transparenz-telegramm 1990/91, S. 1273). Theophyllin-Plasmaspiegel lassen sich routinemäßig bestimmen. Dies gilt jedoch nicht für theophyllinartige Wirkstoffe. Werden Gemische verschiedener Theophyllinderivate verwendet, sind weder kontrollierte Dosisfindung noch Therapiekontrolle möglich (Red.). |
© 1991 arznei-telegramm |
Autor: angegebene Leser bzw. Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten
Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ist nur mit Genehmigung des arznei-telegramm® gestattet.