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Kurz und bündig

Humaninsulin stärker immunogen als bisher angenommen? Die verlängerte Wirkung subkutan injizierten Insulins und unplausible Hypoglykämien werden einerseits auf Insulin-bindende Antikörper zurückgeführt, andererseits sollten diese Probleme heute nicht mehr klinisch relevant sein, da Diabetiker zunehmend Humaninsulin verwenden. Humaninsulin wurde bislang eine nur geringe Antikörperbildung zugeschrieben. Eine doppelblinde plazebokontrollierte Untersuchung weist nun auf eine stärkere Immunogenität von Humaninsulin hin als bisher angenommen sowie auf eine schnelle Antigenantwort. Nach nur 4 subkutanen Injektionen im monatlichen Abstand ließen sich bei jungen Nichtdiabetikern deutliche Insulinantikörpertiter nachweisen. Die Insulinantikörperwerte einer Kontrollgruppe mit 6 auf Humaninsulin eingestellten Diabetikern entsprachen denen der gesunden Nichtdiabetiker nach sechs Monaten (DAVIS, S. N. et al.: Diabetes Care 15 [1992], 124). Humaninsulin in Ampullen ist nicht mit dem unserer Bauchspeicheldrüse identisch. Statt Einzelmoleküle enthalten die Ampullen dimeres bzw. polymeres Insulin-Aggregat (MAISLOS et al.: J. Clin. Invest. 77 [1986], 717). Denkbar ist, daß diese Aggregate die Antigenität des Humaninsulins ausmachen (– Red.)


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