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Falsch positiver HIV-Test durch Hepatitis B-Impfung: Die Hepatitis B-Impfung soll bis 1997 in die Routineimpfprogramme für Kinder in allen Ländern aufgenommen werden. In Italien ist sie bereits obligat. Der volkswirtschaftliche Nutzen der Hepatitis B-Impfung steht in Bezug auf die Virushepatitis und deren Folgen außer Frage. Eine "Nebenwirkung" bereitet jedoch Kopfzerbrechen. Ein Blutspender, der im ELISA-Test für Anti-HIV seit 1985 negativ reagierte, wies nach der 2. Injektion eines HB-Oberflächenantigenimpfstoffes aus gentechnischer Herstellung (REKOMBIVAX/MSD) einen falsch positiven ELISA-Test auf HIV auf, während die Bestätigungstests (Western-Blot, Immunofluoreszenztest) negativ waren. Das falsch positive Testergebnis bestand über ein Jahr, bevor nachgewiesen werden konnte, daß es sich um eine Impfstoff-abhängige Reaktion handelte. Folge solcher Impfprogramme könnten erhebliche Verunsicherungen der Geimpften sowie erhöhte Aufwendungen im Bereich der HIV-Diagnostik sein (LEE, D. A. et al.: Lancet 339 [1992], 1060).


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