Schmerzmittel Parazetamol (BENURON u.a.) aus der Aufbereitungsmonographie für den humanmedizinischen Bereich: Auf bedenkliche Eigenschaften des Analgetikums Parazetamol (BENURON u.a.) macht das Bundesgesundheitsamt aufmerksam. "Im Tierversuch zur subchronischen und chronischen Toxizität von Parazetamol an Ratte und Maus traten Läsionen im Magen-Darm-Trakt, Blutbildveränderungen, Degeneration des Leber- und Nierenparenchyms bis hin zu Nekrosen auf. Die Ursachen dieser Veränderungen sind einerseits auf den Wirkungsmechanismus und andererseits auf den Metabolismus von Parazetamol zurückzuführen. Die Metaboliten, denen die toxischen Wirkungen zugeschrieben werden, und die entsprechenden Organveränderungen sind auch beim Menschen nachgewiesen. Daher sollte Parazetamol nicht über längere Zeit und in höheren Dosen eingenommen werden. Fälle von reversibler, chronischer, aktiver Hepatitis sind bereits bei oralen Tagesdosen von 3,9 und 2,9 g und einer Anwendungsdauer von einem Jahr beschrieben. Deutlich leberschädigende Wirkungen können bei einer längerfristigen Anwendung von erhöhten oralen Tagesdosen (um 6 g Parazetamol) über z.B. drei Wochen auch bei fehlender Vorschädigung der Leber, wie z.B. bei Nichtalkoholikern, auftreten." Auch die Frage der erbgutverändernden Eigenschaften (Gentoxizität, vgl. a-t 7 [1992], 70) bedarf nach Auffassung des Bundesgesundheitsamtes der weiteren Abklärung. Die klinisch-epidemiologischen Daten belegten überdies "den begründeten Verdacht, daß in der Zusammenschau trotz methodischer Unzulänglichkeiten der einzelnen Studien die langfristige Einnahme von Analgetika zu einer Nephropathie mit Papillennekrosen und interstitieller Nephritis sowie sekundärer Pyelonephritis führen kann" (vgl. a-t 2 [1986], 9; Pharm. Ztg. 138 [1993], 2874). |
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