Multiple Sklerose und Interferone: Unter Behandlung mit gentechnisch hergestelltem Interferon beta-1b (USA: BETASERON) werden Multiple- Sklerose-Schübe offenbar seltener. Interferon gamma (POLYFERON) scheint dagegen den Krankheitsprozeß zu fördern (vgl. a-t 10 [1993], 97). Während Behandlung mit diesem Zytokin erlitten 7 von 18 Patienten mehr Schübe als vorher (PANITCH, H. S. et al.: Lancet 1 [1987], 893). Alpha-Interferone und intrathekal angewandtes Interferon beta (FIBLAFERON) können den Verlauf der Multiplen Sklerose offenbar sowohl verlangsamen als auch beschleunigen (MARTINDALE: "The Extra Pharmacopoeia", London, 13. Aufl., 1992, S. 553; JACOBS, L. et al.: Lancet 2 [1986], 1411; LARREY, D. et al.: J. Am. Med. Ass. 261 [1989], 2065). Ein norddeutscher Kollege berichtet dem NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION jetzt über die Diagnose einer Multiplen Sklerose, zehn Jahre nachdem er im Rahmen einer klinischen Studie wegen chronisch persistierender Hepatitis aus menschlichen Fibroblasten gewonnenes Interferon beta intravenös erhalten hatte (Bericht 7016). Solche Verdachtsfälle müssen erfaßt werden, um mögliche Zusammenhänge abklären zu können. |
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