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Bluthochdruck senken – auf welche Werte? Für Hypertoniker, deren Blutdruck medikamentös gesenkt wird, nimmt das Herzinfarktrisiko zunächst ab, steigt aber offensichtlich bei sehr niedrigem diastolischen Druck wieder an (a-t 5 [1992], 47). Dieses "J-Kurven-Phänomen" wird in einer prospektiven schwedischen Studie an über 2.500 hochdruckkranken Frauen und Männern ohne Anhalt für früheren Infarkt untersucht. Überwiegend nehmen die Betroffenen Betablocker und/oder Diuretika. Nur für Männer mit Ischämie- oder Hypertrophiezeichen im EKG läßt sich mit sinkendem diastolischen Druck eine zunehmende Infarktgefährdung bestätigen: Liegen die Meßwerte unter 85 mmHg, beträgt das relative Herzinfarktrisiko 1,0 gegenüber 0,30 bzw. 0,37 bei diastolischem Blutdruck über 95 mmHg bzw. über 100 mmHg. Möglicherweise reichen die niedrigeren Drücke nicht aus, um das Herz bei verengten Koronararterien in der Diastole ausreichend zu durchbluten oder den erhöhten Sauerstoffbedarf einer hypertrophierten Herzmuskulatur zu dekken (LINDBLAD, U. et al.: Brit. Med. J. 308 [1994], 681).


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