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Kurz und bündig

Eisen (ERYFER u.a.) – keine "Routineverordnung" für Schwangere: In der Schwangerschaft nimmt das Plasmavolumen um bis zu 50% zu. Der Hämoglobinwert (Hb) sinkt daher trotz zunehmender Zahl roter Blutkörperchen. Erst bei Hb-Werten unter 10 g/dl spricht man von einer Anämie. Genauere Auskunft gibt das von der Schwangerschaft unbeeinflußte mittlere korpuskuläre Volumen (MCV). Werte unter 82 Femtoliter (fl) zeigen Blutarmut an. Die Einnahme von Eisen (ERYFER u.a.) begrenzt den Abfall von Hb und Ferritin, doch bleiben Schwangere genauso müde und kurzatmig wie unter Plazebo. Ungeborene leiden offenbar auch bei einem Eisendefizit Schwangerer keinen Mangel an dem Metall. Gesunde Gravide benötigen keine Substitution. In den üblichen Dosen kann Eisen Druckgefühl und Schmerzen im Magen, Sodbrennen, Übelkeit, Verstopfung oder Durchfall verursachen. Lassen vorausgegangene starke Menstruationen oder mangelhafte Ernährung eine Anämie vermuten, soll frühzeitig untersucht werden. Eisenmangel im ersten Schwangerschaftsdrittel erfordert eisenreiche Kost oder Eisenpräparate. Später soll eine Substitution nur bei Hb-Werten unter 10 g/dl oder MCV unter 82 fl erwogen werden (Drug Ther. Bull. 32 [1994], 30 / ati d).


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