5-FLUOROURACIL |
Im a-t 8 (1994), 76 lehnen Sie die Therapie des kolorektalen Karzinoms mit Folinat (LEUCOVORIN u.a.) und 5-FU (FLUORO-URACIL "Roche" u. a.) rundherum ab. So kann ich das nicht unwidersprochen lassen. Wir behandeln eine 63jährige Patientin ambulant seit Juni 1994 mit ebendieser Chemotherapie: Zum Zeitpunkt des Beginns der Therapie hatte diese Patientin zum inoperablen Lokalrezidiv eines Rektum-Karzinoms eine diffuse, überall tastbare Peritonealkarzinose, rezidivierende Subileus-Zustände, sie war sicherlich prämoribund und weitgehend bettlägerig. Nach einem ersten Stoß mit 100 mg Folinsäure/m2 und 350 mg 5-FU/m2 über fünf Tage kam es nach ca. zwei Wochen nach einer vorübergehenden allgemeinen Verschlechterung zu einer deutlichen klinischen Besserung mit einem Schmelzen der Peritonealmetastasen, nach dem zweiten Stoß vier Wochen später ist der Allgemeinzustand der Patientin so gut, daß sie wieder einfachere Tätigkeiten im Haushalt durchführen kann. Die benötigte Morphindosis sank um die Hälfte. Auch wenn es sich nur um eine palliative Therapie handelt, erscheint mir dieser Verlauf wie ein kleines Wunder, und ich würde diese Therapie in jedem Fall eines metastasierenden kolorektalen Karzinoms erneut einsetzen. C. SCHMIDT (Arzt für Allgemeinmedizin) |
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