Kalziumantagonisten in der Hochdrucktherapie: Fast jede dritte Verordnung eines Kalziumantagonisten dient zur Behandlung des hohen Blutdrucks. Die vor wenigen Tagen in San Antonio (Texas, USA) vorgetragenen Ergebnisse einer retrospektiven Fallkontrollstudie bringen Hochdruckmittel vom Typ Nifedipin (ADALAT u.a.), Diltiazem (DILZEM u.a.) und Verapamil (ISOPTIN u.a.) in die Diskussion. Pro eintausend Hochdruckpatienten ohne kardiale Vorerkrankungen finden sich statt 10 Herzattacken im Jahr unter Einnahme von Diuretika oder Betarezeptorenblockern 16 Ereignisse unter Kalziumantagonisten Ë ein um 60% erhöhtes Risiko des Herzinfarktes. Die Autoren sehen die Empfehlung von Betarezeptorenblockern und Diuretika als Hochdruckmittel der Wahl bestätigt. Nur für diese ist ein günstiger Einfluß auf Folgeerkrankungen belegt (vgl. Seite 37) (PSATY, B. M. et al.: 35th Ann. Conf. on Cardiovascular Disease Epidemiology and Prevention, San Antonio, 10. März 1995 / ati d). Die deutsche Hochdruckliga, die alle Wirkklassen als Mittel der ersten Wahl bei Hypertonie einstuft (a-t 12 [1993], 130), bleibt bei ihrem Kurs: Aus den vorliegenden Daten könne "man keine Konsequenzen für die Hochdrucktherapie ableiten" (RAHN, K. H., Stellungnahme vom 29. März 1995 zum Abstract: PSATY, B. M. et al. in Circulation 91 [1995], 925). |
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