NUTZEN UND RISIKEN VON KAVA-KAVA-PRÄPARATEN |
In den letzten Wochen kommen immer häufiger Patienten zur Behandlung, die ANTARES oder andere Kava-Kava-Zubereitungen
einnehmen. Gibt es denn außer einer vermehrten Bewerbung dieser Präparate rationale Gründe für eine Verordnung? In deutschen Apotheken werden jährlich rund 600.000 Packungen Kava-Kava-Extrakt-haltiger Präparate (ANTARES, LAITAN u.a.) im Wert von 20
Millionen DM verkauft. Vom Kavatrinken bekannte Störwirkungen an Haut, Magen-Darm-Trakt und Augen2 kommen auch nach Einnahme Kava- Kava-Extrakt-haltiger Kapseln vor: Eine 45jährige Frau berichtet einem Allgemeinmediziner aus Norddeutschland über ständige Doppelbilder, verschwommenes Sehen und Druckgefühl im Augenbereich nach vierwöchiger Einnahme von ANTARES 120. Die augenärztliche Kontrolluntersuchung bringt keinen Anhalt für eine Sehverschlechterung bei bestehender Multipler Sklerose (NETZWERK-Bericht 6619). Eine 68jährige Frau sieht nach dreiwöchiger Einnahme von LAITAN 100 gelbe und blaue Bezirke "wie Fahnen". Nach Absetzen bessert sich das Farbensehen sofort (6737). Zwei 39jährige Männer reagieren auf Einnahme von KAVAIN HARRAS PLUS Kapseln mit Durchfall, Übelkeit, Brechreiz und starken Magenkrämpfen (6763, 6764), ein 57jähriger auf LAITAN 100 mit stark juckendem vesikulärem Ekzem an Hals und Brust (6070), ein 77jähriger mit juckenden Papeln am ganzen Körper nach Einnahme der ersten LAITAN-Kapsel und ein 27jähriger ebenfalls nach einmaliger Einnahme von LAITAN 100 mit akuter dystoner Reaktion (7309), Red. 1 VOLZ, H. P., R. HÄNSEL: Psychopharmakother. 1: 2 [1994], 33 |
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