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Trizyklische Antidepressiva – nicht für Kinder: Trizyklische Antidepressiva wie Imipramin (TOFRANIL, PRYLEUGAN) helfen bei depressiven Kindern und Jugendlichen nicht besser als ein Scheinmedikament. Zu diesem Ergebnis kommt eine Metaanalyse von 12 randomisierten Studien, in denen unter Depressionen leidende Sechs- bis Achtzehnjährige Imipramin, Amitriptylin (SAROTEN u.a.), Nortriptylin (NORTRILEN), Clomipramin (ANAFRANIL u.a.) oder Desipramin (PERTOFRAN u.a.) einnahmen. Eine Erklärung für das Versagen der Mittel bei Kindern sehen die Autoren darin, daß das noradrenerge Transmitter-System, auf das die Trizyklika einwirken, bis zum frühen Erwachsenenalter nicht ausgereift ist. Der hohe Plazeboeffekt (bis zu 50%) in den meisten Studien deutet darauf hin, daß sich auch unspezifische Maßnahmen wie stationäre Aufnahme oder Wegfall von Streßfaktoren günstig auf depressive Symptome auswirken können (HAZELL, P. et al.: Brit. Med. J. 310 [1995], 897).


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