CANNABIS GEGEN ERBRECHEN BEI CHEMOTHERAPIE |
Ist Ihnen bekannt, daß Marihuana-Tabletten (THC-Tabletten) eingesetzt werden könnten zur Behandlung von therapieresistentem Erbrechen unter Chemotherapie bei Krebs? Wäre es in Deutschland verboten, für diese Indikation THC einzusetzen? Wo könnte man diese Tabletten ggf. erhalten? Dr. M. HERMELING Nach einer Umfrage in den USA, an der sich mehr als 1000 Onkologen beteiligten, soll Marihuana besser gegen zytostatikabedingtes Erbrechen wirken als das isolierte Cannabinoid Dronabinol. Knapp die Hälfte der Befragten gab an, mindestens einem ihrer Patienten das illegale Rauschmittel empfohlen zu haben.3 -5 In Australien dürfen Patienten seit kurzem auf ärztliche Verordnung Marihuana rauchen, wenn sie an einem Forschungsprogramm zum Nutzen von Cannabis z.B. gegen Übelkeit durch Chemotherapie teilnehmen (a-t 2 [1995], 23).6 In Deutschland fallen Marihuana und Cannabis-Zubereitungen unter die Totalprohibition. Lockerungen gibt es neuerdings im Bereich des Konsums. Die Abgabe von Cannabis, und dazu gehört auch die ärztliche Verordnung, ist nach wie vor verboten. Isoliertes THC ist zwar verkehrsfähig (beispielsweise für Analysezwecke), darf aber nicht verordnet werden. Dagegen ist das THC-Derivat Nabilon verschreibungsfähig gemäß Anlage III des Betäubungsmittelgesetzes. Es kann als Einzelimport aus Großbritannien bezogen werden, Red. |
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