"Low-Dose"-Botulinumtoxin (DYSPORT u.a.): Erkrankungen mit fokaler Muskelüberaktivität wie Blepharospasmus oder spastischer Schiefhals können seit einigen Jahren symptomatisch mit gezielten Injektionen von Botulinumtoxin A (BOTOX, DYSPORT) behandelt werden. Das Toxin des Anaerobiers Clostridium botulinum blockiert die neuromuskuläre Übertragung an motorischen Endplatten, indem es die Freisetzung von Azetylcholin hemmt. Durch Neubildung von Synapsen klingt die gewünschte Lähmung der betroffenen Muskeln nach drei bis vier Monaten ab (a-t 9 [1993], 87). Weitere Injektionen werden erforderlich. Belgische Neurologen erzielen in einer fünfjährigen Anwendungsbeobachtung bei der Mehrzahl von 107 Patienten mit fokalen Dystonien einen vergleichbaren therapeutischen Effekt mit der Hälfte der üblichen Dosis des englischen Präparates DYSPORT. Einige Patienten benötigen sogar nur ein Viertel. Die Zeit bis zum Eintritt der Blockade, Wirkdauer und Nebenwirkungsrate sind unverändert. Rückfälle der zervikalen Dystonie werden mit der Hälfte der Initialdosis beherrscht (VAN DEN BERGH, P. et al.: Muscle & Nerve 18 [1995], 720). Die "Low-dose"-Behandlung senkt die jährlichen Arzneikosten pro Person um bis zu 3.000 DM, -Red. |
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