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HYPERBARES LIDOKAIN 5% (XYLOCAIN SCHWER) VERDÜNNEN

Medikamentös bedingte neurologische Schäden bei Spinalanästhesie gelten als ausgesprochen selten. In den USA häufen sich in jüngster Zeit Berichte über vorübergehende Nervenläsionen in Verbindung mit hyperbarem Lidokain (XYLOCAIN SCHWER) nach sonst komplikationslosen Einmalinjektionen mit dünnen Spinalnadeln (25G bis 32G). Wenn sich das schwere Anästhetikum bei langsamer Injektion schlecht verteilt, könnten neurotoxische Konzentrationen an den Nervenwurzeln entstehen. Die Arzneimittelbehörde FDA ordnet neue Gebrauchsvorschriften für fünfprozentiges hyperbares Lidokain an: Vor Anwendung muß das Mittel 1 : 1 mit Liquor oder Kochsalzlösung verdünnt werden. Astra warnte im Juni 1995 US-amerikanische Ärzte vor dem Risiko neurologischer Schäden, wenn hyperbares Lidokain unverdünnt mit feiner Spinalnadel injiziert wird.1 Astra Deutschland liegen keine Meldungen vor. Nach Abschluß eines "Meinungsbildes zum optimalen Procedere" mit hiesigen Anwendern will die Firma "wahrscheinlich eine entsprechende Änderung in der Fachinformation" von XYLOCAIN SCHWER vornehmen.2

1  Anesthesiology 83 (1995), 33A
2  Astra Chemicals GmbH, Schreiben vom 16. Nov. 1995


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