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Vorsorge mit Betakaroten: Mehr Schaden als Nutzen? Nach epidemiologischen Beobachtungen sollen Menschen mit hohen Betakarotenspiegeln im Blut ein geringeres Krebs- oder Herzerkrankungsrisiko haben. Gezielte Vorsorge mit Betakaroten-haltigen Tabletten bringt offenbar nicht den gewünschten Erfolg und scheint Risikogruppen sogar zu schaden. In der vor kurzem abgeschlossenen Physicians' Health Study, einer Primärpräventionsstudie mit 22.000 US-amerikanischen Ärzten, hat der Vitamin-A-Vorläufer keinen Einfluß auf Krankheiten oder Tod. Eine Untersuchung mit 18.000 US-amerikanischen RaucherInnen und AsbestarbeiterInnen wird jetzt vorzeitig abgebrochen: Unter Einnahme von Betakaroten und Vitamin A steigt die Lungenkrebsrate um 28%, die Todesrate um 17%. Ähnlich beunruhigend fällt das Ergebnis einer 1994 publizierten Studie mit finnischen Rauchern aus. Im Betakaroten-Arm nehmen Bronchialkarzinome um 18%, Todesfälle um 8% zu (ROWE, P. M.: Lancet 347 [1996], 249). Ein Schutz vor Herzleiden läßt sich ebensowenig nachweisen: Das Risiko, als Raucher an Angina pectoris zu erkranken, scheint unter dem Provitamin eher zu steigen (RAPOLA, J. M. et al.: J. Am. Med. Ass. 275 [1996], 693).


© 1996 arznei-telegramm

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