GLIMEPIRID (AMARYL): 3. GENERATION ODER 3. AUFGUSS? | ||
Das Glibenclamid-Original EUGLUCON N dominiert seit Jahren den Markt der Sulfonylharnstoff-Antidiabetika - derzeit mit über 40% der
Verordnungen. Preisgünstige Nachfolger wie GLIBENHEXAL stagnieren trotz Spardiskussion oder werden sogar seltener verordnet (z.B. GLIBENCLAMID-
RATIOPHARM).1 Was die anderen nicht schaffen, versucht der EUGLUCON-Anbieter jetzt selbst: Die als "physiologisch" und
"harmonisch"2 beworbene Sulfonylharnstoffvariante Glimepirid (AMARYL) soll den patentfreien Marktführer
"ablösen"3. Hoechst stellt die Neueinführung als ersten Sulfonylharnstoff der dritten Generation vor.4 Die angeblichen Vorteile von Glimepirid - z.B. geringeres Hypoglykämierisiko durch andere Bindung an Betazellen des Pankreas - stellen sich klinisch nicht
dar. Auch für eine bessere kardiovaskuläre Verträglichkeit aufgrund fehlender Blockierung kardioprotektiver ATP-abhängiger
Kaliumkanäle10,11 fehlen klinische Belege. Die einmal tägliche Einnahme (Werbung: "höhere Stufe der Compliance") rechtfertigt
keine Aufwertung als neue Generation.6 Auch Glibenclamid wird in Dosierungen bis 7 mg einmal täglich eingenommen. Herstellerangaben zu
unerwünschten Wirkungen entsprechen denen anderer Sulfonylharnstoffe.
| ||
© 1997 arznei-telegramm |
Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten
Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ist nur mit Genehmigung des arznei-telegramm® gestattet.