Embolia cutis medicamentosa nach Injektion von Diclofenac (VOLTAREN u.a.): Eine 60jährige mit rheumatoider Arthritis bemerkt zwei bis drei Wochen nach intramuskulärer Anwendung von Diclofenac (VOLTAREN u.a.) eine unregelmäßig begrenzte livide, druckschmerzhafte Hautverfärbung im Injektionsgebiet. Eine antibiotische Behandlung unter Verdacht auf beginnende Abszessbildung bringt keine Besserung. Statt dessen entwickelt sich eine aseptische Nekrose von etwa 3 cm Durchmesser. Unter lokaler Therapie heilt der Defekt nur langsam ab und ist nach vier Monaten immer noch nicht vollständig verschlossen (Bremer Modell/NETZWERK-Bericht 8942). Bei der Embolia cutis medicamentosa handelt es sich um eine seltene, seit langem bekannte Komplikation nach intramuskulärer Injektion von Medikamenten, meist nach nicht steroidalen Antirheumatika, selten auch nach Penizillinen, Barbituraten oder anderen Arzneimitteln (BORK, K.: "Kutane Arzneimittelnebenwirkungen", Schattauer, Stuttgart, 1985, Seite 364; MÜLLER-VAHL, H.: Dtsch. med. Wschr. 109 [1984], 786). Meist fallen schon während oder kurz nach der Injektion starke, stechende Schmerzen im Anwendungsbereich auf, die jedoch - wie oben geschildert - auch fehlen können. In der Folge entsteht ein livides, netzartiges Erythem, in dem sich innerhalb von Tagen bis Wochen zum Teil ausgedehnte aseptische Nekrosen bilden. Nach deren Abstoßung verbleibt ein Ulkus, das manchmal erst nach Monaten abheilt. Ursächlich wird eine injektionsbedingte (toxische) Schädigung von Gewebe und Gefäßen vermutet, gefolgt von einer ischämischen Gewebsnekrose. Auch isolierte Muskelnekrosen sind beschrieben (STRICKER, B. H. C., B. J. VAN KASTEREN: Ann. Intern. Med. 117 [1992], 1058/ati d). |
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