WOBE-MUGOS E TABLETTEN "NICHT VERKEHRSFÄHIG"? |
Auf Anfrage teilt uns das BfArM mit: Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat sich an die zuständige Überwachungsbehörde ... mit der Bitte
gewandt, die Verkehrsfähigkeit des o.g. Arzneimittels zu prüfen. Der Grund für diesen Schritt waren Fragen, die sich aus nach Paragraph 29 AMG
eingereichten Änderungsanzeigen und deren Zulässigkeit ergaben (Vergleichbarkeit der früheren mit der geänderten
Darreichungsform). WOBE-MUGOS hat seit Markteinführung 1963 Variationen in Zusammensetzung und Darreichungsformen erfahren. Noch heute wird die Papain und Trypsin/Chymotrypsin enthaltene Zubereitung für Krebskranke als Zusatz bei Strahlentherapie sowie zur Metastasenprophylaxe angeboten, ferner zur Unterstützung bei Entzündungen und Virusinfektionen (z.B. Herpes zoster). Die Konzeption solcher Enzympräparate entstammt den 30er und 40er Jahren. Einen wissenschaftlich nachvollziehbaren Beleg für die Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen finden wir auch sieben Jahre nach unserer letzten Bewertung der Multienzymkombination in a-t 5 (1990), 48 nicht. Die Erklärung des behaupteten metastasenhemmenden Effektes mit "Modulation" des Adhäsionsmoleküls CD44, das die Anheftung von Tumorzellen an das Endothel der Blutgefäße erleichtert (WOBE-MUGOS-Werbung: Forschung & Praxis 16 [Juni 1997], 19), bleibt Hypothese. Bestandteile wie Papain, Trypsin und Chymotrypsin besitzen eine bekannt hohe allergene Potenz (a-t 2 [1984], 20; 2 [1986], 15). Über akuten Kreislaufschock in Verbindung mit WOBE-MUGOS Ampullen berichteten wir in a-t 8 [1992], 82). Das Mittel ist teuer: Die gegen Herpes zoster empfohlene neuntägige Einnahme von dreimal täglich fünf Tabletten kostet beispielsweise 380 DM. Wir erachten die Nutzen-Risiko-Abwägung des "Adjuvans" ohne hinreichend belegten Nutzen als negativ, -Red. * Unseres Wissens hat Mucos Widerspruch eingelegt, -Red . |
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