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SEDALIPID mit paradoxer blutfettsteigernder Wirkung? Der Vitamin-B6-Abkömmling Magnesium-Pyridoxalphosphat-Glutamin (SEDALIPID) soll - so der Hersteller - den Fettstoffwechsel günstig beeinflussen. Niederländische Mediziner, die diesen vorwiegend in Studien mit unzureichender Qualität beobachteten Effekt in einer doppelblinden Untersuchung überprüfen, stellen selbst bei Dosierungen von 450 mg bzw. 600 mg (übliche Tagesdosis 150 mg) keinen Nutzen bei familiärer Hypercholesterinämie fest (KNIPSCHEER, H. C. et al.: Eur. J. Clin. Pharmacol. 51 [1997], 499). Die erhofften Effekte können sich anscheinend in das Gegenteil verkehren: Bei einem 45jährigen Angestellten aus dem süddeutschen Raum steigen vier Wochen nach Umstellung des wirksamen Clofibrat (REGELAN u.a.) auf SEDALIPID die Triglyzeride von 390 mg/dl auf über 1000 mg/dl und das Serumcholesterin von 240 mg/dl auf 340 mg/dl an. Einen Monat nach Wechsel auf Bezafibrat (CEDUR u.a.) liegen die Werte wieder auf vorherigem Niveau (NETZWERK-Bericht 9026). Ein Allgemeinmediziner berichtet über eine 66jährige, bei der die Serumlipide unter SEDALIPID innerhalb von drei Monaten massiv ansteigen (Triglyzeride bis 6.000 mg/dl, Bericht 2250).

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