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Großbritannien schränkt Malariaprophylaxe mit Mefloquin (LARIAM) ein: Auffällig häufig kommt es in Verbindung mit dem Malariamittel Mefloquin (LARIAM) zu neuropsychiatrischen Effekten wie Depressionen, Halluzinationen oder Panikattacken (a-t 3 [1996], 31). 0,7% der Reisenden müssen mit schweren, alltägliche Verrichtungen deutlich beeinträchtigenden Störwirkungen rechnen (BARRETT, P. J. et al.: Brit. Med. J. 313 [1996], 525). Das Risiko einer Malariainfektion wird bei einem zweiwöchigen Aufenthalt an der Ostküste Afrikas ohne Prophylaxe auf 0,6% geschätzt. Britische Experten empfehlen daher bei Kurzreisen nach Kenia und Tansania statt Mefloquin die etwas weniger zuverlässige Kombination Chloroquin (RESOCHIN u.a.) plus Proguanil (PALUDRINE), vorausgesetzt, die Reisenden sind sich der erhöhten Gefährdung bewusst. Bei Aufenthalten über zwei Wochen oder in ländlichen Gebieten sowie für Rucksack-Touristen oder auf Safaris bleibt Mefloquin Mittel der Wahl. Auch im Westen Afrikas, wo die Gefahr einer Malariainfektion innerhalb von zwei Wochen bei 3,5% liegen soll, ist bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Gambia von Januar bis Mai) Mefloquin vorzuziehen. Mehr als drei Viertel aller Störwirkungen manifestieren sich spätestens nach der dritten Tablette. Insbesondere bei erstmaliger Anwendung könnte es daher von Vorteil sein, die Einnahme bereits zweieinhalb Wochen vor Reiseantritt zu beginnen. Treten Probleme auf, bliebe dann vor der Abreise Zeit, auf ein anderes Prophylaxe-Regime zu wechseln (BRADLEY, D. J., D. C. WARHURST: Commun. Dis. Rep. Review 7 [1997], R 137).


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