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Die Pille danach - jetzt neu? Nach Drucklegung unserer Mitteilung im a-t 8 (1998), 75 erscheint eine kontrollierte Studie, die eine neue Behandlungsstrategie der postkoitalen Empfängnisverhütung einleiten könnte (Task Force on Postovulatory Methods of Fertility Regulation: Lancet 352 [1998], 428). Im direkten Vergleich zwischen 750 µg Levonorgestrel innerhalb von 72 Stunden nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr sowie nochmals 750 µg 12 Stunden später und der üblichen Östrogen-Gestagen-Kombination vom Typ TETRAGYNON verhütet das reine Gestagen Schwangerschaften mit einer Versagerrate von 1,1% gegenüber 3,2% deutlich besser. Selbst bei Anwendung 72 Stunden nach Geschlechtsverkehr beträgt die Versagerrate für Levonorgestrel lediglich 2,7%. Auch hinsichtlich der Verträglichkeit schneidet Levonorgestrel allein günstiger ab als die Kombination: Übelkeit (23% versus 51%), Erbrechen (6% vs. 19%) und Schwindel (11% vs. 17%). Levonorgestrel-Tabletten zu 750 µg sind in Westeuropa nicht erhältlich, können aber als POSTINOR (Gedeon Richter) aus Ungarn importiert werden. Bei akutem Bedarf ist dies zeitlich indiskutabel, denkbar aber bei prophylaktischer Vorabverordnung. Die Alternative, ersatzweise zweimal 25 Dragees zu 30 µg Levonorgestrel (28 MINI u.a.) zu schlucken, erscheint wenig praktikabel und ist teuer (26,16 DM für zwei OP mit 28 Dragees). Der TETRAGYNON- Hersteller Schering hat derzeit kein Levonorgestrel-750 µg-Präparat in der Pipeline, - Red.


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