Cave Haushaltswasserfilter: Wasserfilter sollen Schadstoffe eliminieren und den Geschmack von Trinkwasser verbessern. Nach einer im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit durchgeführten Untersuchung ist der Effekt von Tischgeräten mit Ionenaustauschern und Aktivkohle sowie einem an den Wasserhahn anzuschließenden Mikrofilter kurzlebig. Die von den Herstellern versprochene Verringerung des Blei- bzw. Kupfergehaltes im filtrierten Wasser nimmt mit zunehmendem Sättigungsgrad der Filterpatronen ab. Zeitlich begrenzt ist auch die Leistungsfähigkeit bestimmter Patronen, den Nitratgehalt zu senken. Sie ist bei Ausgangswerten von 50 bzw. 100 mg Nitrat/l bereits nach vier bzw. sieben Tagen erschöpft. Filtriertes Wasser kann deshalb nicht generell zur Zubereitung von Säuglingsnahrung verwendet werden. Vor allem gibt es jedoch hygienische Bedenken. In den Filtermaterialien aller getesteten Haushaltsfilter vermehren sich Keime und werden in das Filtrat abgegeben. Die Keimzahlen steigen teilweise auf über 100.000 pro Milliliter an, während die Trinkwasserverordnung höchstens 100 Keime pro Milliliter akzeptiert. Zum Teil finden sich Fäkalstreptokokken. In den Filtraten der Geräte aller Hersteller wurden Aeromonas hydrophila isoliert, die eindeutig pathogen sind und vor allem bei immungeschwächten Patienten Durchfall verursachen können. Der als Konsequenz empfohlene Kartuschenwechsel alle 10 bis 14 Tage erscheint für die Anwendung im Haushalt unrealistisch. Von hygienischer Seite wird daher empfohlen, auf Haushaltsfilter zu verzichten. Falls sie dennoch verwendet werden, ist das filtrierte Wasser auf jeden Fall abzukochen (F. DASCHNER). |
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