Clozapin (ELCRIT, LEPONEX) gegen arzneimittelinduzierte Psychosen bei Morbus PARKINSON: Interventionspflichtige arzneimittelinduzierte Psychosen komplizieren den Krankheitsverlauf bei jedem fünften bis zehnten PARKINSON-Patienten, üblicherweise im fortgeschrittenen Stadium. Dopaminerge PARKINSON-Mittel wie Levodopa (in MADOPAR u.a.) können vor allem visuelle Halluzinationen und wahnhafte Ideen der Gefährdung oder Verfolgung hervorrufen. Die Sterblichkeit der Patienten nimmt zu. Konventionelle Neuroleptika bessern die psychotischen Symptome, verschlechtern aber als Dopaminantagonisten die Beweglichkeit. Erstmals wird jetzt in einer randomisierten Studie mit 60 Patienten der Nutzen von Clozapin (ELCRIT, LEPONEX) überprüft. Unter Niedrigdosierungen von täglich 6,25 mg bis 50 mg bessern sich in vier Wochen psychotische Symptome deutlicher als unter Plazebo - gemessen anhand der Scores von drei Bewertungsskalen um durchschnittlich 20% bis 50% im Vergleich zu 5% bis 15%. Clozapin wirkt sich nicht nachteilig auf die Grunderkrankung aus. Drei Patienten der Verumgruppe brechen die Studie wegen Leukopenie, Herzinfarkt und Sedierung ab. Der Einfluss des Mittels auf die Mortalität bleibt zu klären: 6 von 53 Patienten, die nach Studienende an der offenen dreimonatigen verlängerten Anwendung von Clozapin teilnehmen, sterben - davon drei an Bronchitis oder Pneumonie. Die Clozapin-Variante Olanzapin (ZYPREXA) scheint die PARKINSON-Symptomatik nach vorläufigen Daten ungünstig zu beeinflussen: In einer offenen Pilotstudie misslingt ein Wechsel wegen verschlechterter Grunderkrankung bei neun von zwölf Patienten (FRIEDMAN, J. H. et al.: N. Engl. J. Med. 340 [1999], 757; CUMMINGS, J. L.: N. Engl. J. Med. 340 [1999], 1801/ati d). |
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