Rezeptpflicht für Mischanalgetika in Belgien: Die belgische Regierung will jetzt alle Schmerzmittelkombinationen unter Rezeptpflicht stellen. Nach Einschätzung der Gesundheitsbehörde haben die Mischanalgetika "verheerende" nierenschädigende Wirkungen. Belgien gehört zu den Ländern mit der höchsten Rate der sogenannten Analgetikanephropathie. Jede zehnte dialysepflichtige Nierenerkrankung wird auf Dauergebrauch von Analgetikakombinationen zurückgeführt (Scrip 2424 [1999], 4/ati d). Auch in Deutschland sollen rund 10% (3,5% bis 20%) der 45.000 Dialysepatienten analgetikageschädigt sein (a-t 8 [1997], 86). Das alleinige Verbot des ursprünglich verdächtigten Phenazetin (a-t 2 [1986], 9) hat in Ländern wie Australien oder Belgien die Häufigkeit der Analgetikanephropathie nicht gesenkt. Erst nach Rezeptpflicht für sämtliche Mischanalgetika geht die Erkrankung in Australien wie auch in Schweden zurück (NOELS, L. M. et al.: Nephrol., Dialysis, Transplant. 10 [1995], 167; DE BROE, M. E. et al.: N. Engl. J. Med. 339 [1998], 50/ati d). In Deutschland hat der für herstellerfreundliche Entscheidungen bekannte zuständige Sachverständigenausschuss Anfang 1998 die Rezeptpflicht für Schmerzmittelkombinationen erneut abgelehnt (a-t 2 [1998], 13). Auch bei der Stiftung Warentest reicht der Sachverstand für eine adäquate Risikoeinschätzung nicht aus (test 2 [1999], 86), -Red. |
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