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Spironolakton (ALDACTONE u.a.) bei schwerer Herzinsuffizienz: Der Aldosteron-Antagonist Spironolakton (ALDACTONE u.a.) kann Beschwerden von Patienten mit systolischer Herzinsuffizienz verbessern und die Lebenszeit verlängern. Details zu der nach dreieinhalb Jahren wegen überlegener Wirksamkeit von Spironolakton vorzeitig abgebrochenen Studie (a-t 10 [1998], 92) sind jetzt veröffentlicht: Fast 1.700 Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (NYHA-Stadium III und IV) und linksventrikulärer Auswurffraktion unter 35% nehmen in der plazebokontrollierten Studie zusätzlich zur Standardtherapie mit ACE-Hemmern und Schleifendiuretika täglich niedrig dosiert (25 mg bis 50 mg) Spironolakton ein. Bei Studienabbruch sind in der Verumgruppe 35% der Patienten verstorben im Vergleich zu 46% unter Plazebo. Unter dem Aldosteronantagonisten bessern sich die Beschwerden von deutlich mehr Patienten (41% vs. 33%). Ein Drittel weniger muss wegen Verschlechterung der Herzinsuffizienz in die Klinik eingewiesen werden (26% vs. 36%). Trotz Kombination mit ACE-Hemmern treten schwere Hyperkaliämien nur bei 2% der Studienteilnehmer auf. Erhöhtes Serumkreatinin von mehr als 2,5 mg/dl oder Kalium über 5 mmol/l galt allerdings bei Studienbeginn als Ausschlusskriterium. Gynäkomastie oder Brustschmerzen finden sich bei jedem zehnten männlichen Anwender. 8% der Patienten brechen die Behandlung unter Spironolakton ab (PITT, B. et al.: N. Engl. J. Med. 341 [1999], 709; WEBER, K. T.: N. Engl. J. Med. 341 [1999], 753). Bleiben Herzinsuffiziente unter Standardmedikation symptomatisch oder können sie wegen Unverträglichkeit oder Gegenanzeige keinen Betarezeptorenblocker einnehmen, können sie von zusätzlichem Spironolakton in niedriger Dosierung profitieren (keine zugelassene Indikation), -Red.


© 1999 arznei-telegramm

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